Vom 6. bis 8. Juni 2007 fand der G8-Gipfel im Ostseebad Heiligendamm statt. Der G8-Gipfel ist ein Treffen von Staats- und Regierungschefs der wichtigsten kapitalistischen Industrienationen der Welt. Vertreter sind die USA, Kanada, das Vereinigte Königreich (UK), Japan, Frankreich, Italien und Deutschland. Russland wurde ab 2014 in Folge der Ukraine-Krise und die Annexion der Krim vom Gipfel ausgeschlossen und das Treffen wird als G7 weitergeführt. Durch die auf führende Industrieländer begrenzte Exklusivität der Gespräche sind die Gipfeltreffen immer wieder Ziel von Protesten durch Globalisierungsgegner und sozialen Gruppierungen. Kritisiert wird auch die kaum transparente Entscheidungsfindung unter Ausschluss der Öffentlichkeit und fehlender Legitimation durch die Parlamente.
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Mittelpunkt der Demonstrationen und Austragungsort eines Alternativgipfels war die rund 15 Kilometer östlich von Heiligendamm gelegene Hansestadt Rostock. Der Alternativgipfel wurde durch ein Bündnis von VENRO, Attac, Gerechtigkeit jetzt! und anderen Organisationen geführt. Der Zusammenschluss der G8-Staaten wird hier im allgemeinen als unsozial und undemokratisch abgelehnt. Der G8-Gipfel in Heiligendamm und der Stadt Rostock wurde, wie auch frühere Treffen, von gewalttätigen Auseinandersetzungen durch vor allem autonome Gruppen des Schwarzen Blocks und der Polizei überschattet. In Folge dessen kam es in Rostock und dort vor allem in der Nähe des Stadthafens zum Einsatz von Wasserwerfern, Sachbeschädigungen und einem brennenden Auto. Am Ende des Gipfels waren bei rund 50.000 Demonstranten 125 Festnahmen und viele Verletzte auf Seiten der Polizei und Gegendemonstranten zu verzeichnen.
Vor Ort in Heiligendamm sorgte ein 12 Kilometer langer und 2.50 Meter hoher Zaun um den Tagungsort für die Abgrenzung von Protesteilnehmern und Staatschefs. Der Zaun wurde mit Kameras überwacht und war mit Stacheldraht und Bewegungsmeldern ausgestattet. Insgesamt wurden zur Sicherung des Gipfeltreffens 17000 Polizisten und 1100 Soldaten zur Sicherung des Seeweges mit Kriegsschiffen und des Luftraumes mit Tornado-Kampfflugzeugen eingesetzt. Für das mediale Highlight der Protestaktionen sorgte die Umweltorganisation Greenpeace, welche mit einigen Schlauchbooten in die Sperrzone der Ostsee rund um Heiligendamm eindringen konnten. Die folgenden Fotos zeichnen ein Bild der Demonstrationen in Rostock und am Stadthafen, die letzten beiden Aufnahmen entstanden in der Nähe von Heiligendamm.